Unsere jährliche Sitzung fand wie immer in der ersten Februarwoche statt. Gastgeber
war der philippinische Hundeverband. Wir danken ihm für seine Gastfreundschaft,
wir behalten ein lehrreiches, inhaltsvolles und angenehmes Wochenende mit einem
unvergesslichen Ausflug zu einem wunderschönen Strandparadies in Cebu in Erinnerung.
Neben der Sitzung der FCI-Ausstellungsrichterkommission fanden am selben Wochenende
auch Sitzungen der FCI-Ausstellungskommission statt. Am Ende findet stets eine gemeinsame
Sitzung statt, um Themen zu besprechen, die sowohl Ausstellungsrichter als auch
Ausstellungsveranstalter betreffen.
Unsere Arbeit und Gespräche führen oft zu mehreren Vorschlägen, die dem FCI-Vorstand
vorgelegt werden. Immer mehr nichteuropäische Länder treten der Ausstellungsrichterkommission
bei, was ein großer Erfolg ist. Darum beschlossen beide Kommissionen, alle paar
Jahre ihre Sitzungen außerhalb Europas abzuhalten. Wir können nur gemeinsam Dinge
zum Laufen bringen.
Fast alle Vorschläge, die dem FCI-Vorstand übermittelt worden waren, wurden genehmigt.
Dies stellt das Erfolgsergebnis der von uns allen geleisteten harten Arbeit und
guten Vorbereitung dar. Wir danken Ihnen allen für Ihre Teilnahme! Beschlüsse des
FCI-Vorstands, Vorschläge abzulehnen, müssen ausführlicher begründet werden. Manchmal
ist die Begründung sehr kurz gehalten. Wir nutzen die Gelegenheit, Beschlüsse mit
dem FCI-Vorstand bzw. mit der Geschäftsstelle zu besprechen, wenn wir dies für erforderlich
halten.
Gemeinsame Sitzung mit unseren Kollegen von der Ausstellungskommission
Wie jedes Jahr haben wir auch eine gemeinsame Sitzung mit der Ausstellungskommission
abgehalten. Es handelt sich stets um die letzte Sitzung an unserem Wochenende, bei
der wir Themen besprechen, die beide Kommissionen betreffen. Zudem informieren wir
uns gegenseitig über spezifische Problemstellungen, die möglicherweise Einfluss
auf die andere Kommission haben.
2016 sprachen wir über Ausstellungsreglemente, die Auswirkungen für die Richter
haben, und umgekehrt, die Veröffentlichung von Online-Katalogen, das Teilnahmeverbot
für Hunde und Personen bei Ausstellungen, die Möglichkeit der Verwendung von Online-
und Digitalsystemen im Ring, usw.
Gegenseitige Anerkennung der Richter von FCI und KC
Eine Vereinbarung über die gegenseitige Anerkennung der Richter von FCI und KC,
die von deren jeweiligen Vorständen 2014 ausgehandelt und 2015 genehmigt worden
war, wurde von den Mitgliedern des KC aufgehoben. Der KC hob die Vereinbarung mit
der FCI im Jahr 2016 auf, weil er von seinen Mitgliedern dazu gezwungen wurde. Wir
warten die weitere Entwicklung ab. Einmal mehr werden Richter weltweit nicht gleichbehandelt.
Europäisches Richterverzeichnis
Die FCI hat der Koordination dieser Website seit dem 1. Januar 2014 zugestimmt.
Immer mehr Länder beteiligen sich an dieser internationalen Liste, und immer mehr
Veranstalter verwenden sie zur Zusammenstellung ihrer Listerrichte für Ausstellungen.
In Dezember 2014 wurde eine englische Version des Administrator- und Benutzerhandbuchs
bereitgestellt. Diese Information wurde den nationalen Hundeverbänden übermittelt.
Der FCI-Vorstand hat beschlossen, dass diese Richterliste ab dem 1. Juli 2017 für
alle Mitglieder zwingend ist. Wir freuen uns darüber, dass wir endlich eine einheitliche
Richterliste für die FCI weltweit verwenden können.
Rassenspezifische Ausbildung
Unser Ziel einer einheitlichen Ausbildung in allen individuellen Rassen für die
internationale Anwendung, die jeweils vom Ursprungsland der Rasse entwickelt wird,
konnte in die Tat umgesetzt werden. Leider sind die meisten Länder unserer Bitte
um die Erstellung einiger Powerpoint-Präsentationen für die Entwicklung der gezielten
Rassenausbildung nicht nachgekommen. Eine Reihe von Ländern haben die Entwicklung
dieser Powerpoint-Präsentationen aufgenommen, sie jedoch nie an uns weitergeleitet.
Diese Powerpoint-Präsentationen sind nicht nur sehr hilfreich bei der Richterausbildung
überall auf der Welt, sondern bieten zugleich die Möglichkeit, eine einheitliche
Ausbildung für nationale Rassen auszuarbeiten, die weltweit verbreitet und verwendet
werden kann.
Richtlinien und Anweisungen für das Abfassen eines Berichts über einen Hund
Wir haben in den letzten Jahren oft gehört, dass die Richter Probleme damit haben,
beim Richten gute Berichte über die Hunde zu schreiben. Es wäre sehr hilfreich,
über grundlegende Richtlinien und Anweisungen für das Schreiben von Berichten sowie
über eine Liste der zu verwendenden Wörter zu verfügen. Damit würde den Richtern
die Möglichkeit verschafft, bei Ausstellungen besser klarzukommen, bei denen schriftliche
Berichte verlangt werden.
Wir haben lediglich Anweisungen vorbereitet, wie ein Bericht zu verfassen ist, und
eine Liste der am häufigsten verwendeten Wörter erstellt. Es obliegt den FCI-Ländern,
zu beschließen, ob sie sie in ihrem Ausbildungsprogramm benutzen möchten. Die FCI-Ausstellungsrichterkommission
unterbreitete dem FCI-Vorstand dieses Dokument im Hinblick auf die Verabschiedung
als Richtlinien und grundlegende Informationen über das Verfassen eines Berichts
über einen Hund.
Deutschland, Frankreich und Uruguay haben jeweils die deutsche, französische bzw.
spanische Übersetzung des Glossars fertiggestellt. Diese werden in unsere endgültigen
Richtlinien aufgenommen werden.
Unseren Mitgliedern ist es freigestellt, diese Richtlinien in unseren Ländern zur
Ausbildung unserer Richter einzusetzen! Einige Länder haben dies bereits getan.
Das Thema der „vermutlich unkorrekten Richterernennung“ in einigen Ländern
Seit einigen Jahren hat die FCI grundlegende Vorschriften ausgearbeitet für die
Ausbildung, Untersuchung und Ernennung von Ausstellungsrichtern und Richteranwärtern.
Diese Grundregeln müssen von allen FCI-Mitgliedern befolgt und eingehalten werden.
Wir sind höchst überrascht über die Gerüchte, dass die Ernennung von Gruppenrichtern
nicht immer den Basisregeln folge. Wir stehen nun mit der FCI im Gespräch über Kontrollmöglichkeiten,
und wie vorzugehen ist, wenn manche Länder die Vorstellungen während langer Zeit
nicht befolgt haben. Unseres Erachtens sollte der FCI-Vorstand mehr Maßnahmen ergreifen
und Druck auf die Mitglieder ausüben, die sich nicht an die Regeln halten. Die Richter
sollten weltweit gleichbehandelt werden, und zwar nicht nur beim Richten, sondern
auch bei der Zulassung als Richter. Wir drängen darum weiterhin den FCI-Vorstand
dazu, angemessen und aktiv zu handeln.
Promotion neuer Richter
Wir haben bei der gemeinsamen Sitzung auch darüber gesprochen, wie junge und/oder
neue Richter für das Richten auf internationaler Ebene gefördert werden können.
Assistenz von Mitgliedern und Beantwortung deren Fragen
Wir bekamen im Jahr 2016 auch regelmäßig Fragen von Mitgliedern bezüglich der Auslegung
von Vorschriften, der Ausbildungsprogramme, der Ernennung von Richtern und der Assistenz
bei Seminaren und Veranstaltungen. Gemeinsam mit unseren Kollegen vom Präsidium
der Ausstellungskommission sind wir stets dazu bereit, Assistenz zu leisten. Wir
haben auch verschiedene Fragen zu denselben Themen erhalten, von der FCI-Geschäftsstelle,
dem FCI-Vorstand und unseren Mitgliedern und deren Ländern.
In Jahr 2016 wurden John Wauben, Präsident der FCI-Richterkommission, vom Iranischen
Hundeverband eingeladen, um dessen Richter in einigen Rassen auszubilden, die in
diesem Land oft anzutreffen sind. Herr Wauben traf dabei auf enthusiastische, engagierte
und hundeliebende Menschen in einem Land, das für Hundefreunde nicht gerade einfach
ist. Die Leidenschaft des Vorstands des Iranischen Hundeverbands mit seinen Mitgliedern
wird den Iran sicher zu einer neuen Betrachtungsweise von Hunden führen.
Wir wurden 2016 auch zu verschiedenen Fragen bezüglich Richtern herangezogen, die
aus Nicht-FCI-Ländern in FCI-Länder umgezogen sind. Wir schätzen sehr, dass uns
die FCI um Rat bezüglich der Ernennung dieser Richter bittet.
Weitere Themen im Jahr 2016
Neben den obengenannten Themen haben wir auch über Folgendes gesprochen:
Pflichten für Nicht-FCI-Richter, die bei Ausstellungen tätig sind. Sie sollten
nicht nur dieselben Rechte, sondern auch dieselben Pflichten haben, wenn sie bei
FCI-Ausstellungen zum Einsatz kommen. Wir schlagen eine Ergänzung des Reglements
vor.
Körperliche und geistige Gesundheit, um im Ring zu richten. Das Reglement wurde
um die Bestimmung ergänzt, dass die Richter in Form sein müssen, um die ihnen zugewiesenen
Rassen zu richten, und Hunde und Aussteller respektvoll zu behandeln haben.
Wir schlagen vor, die FCI-Geschäftsordnung bezüglich der Information über die Richter
zu ändern, die in der offiziellen Richterliste veröffentlicht wird. Neben den bereits
genannten Details sollte der nationale Hundeverband auch angeben, in welchem Jahr
der Richter für seine erste Rasse ernannt wurde. Es muss überprüft werden, ob die
Ernennung von Allgemeinrichtern ordnungsgemäß erfolgt war.
Im Jahr 2016 bestand das Präsidium der FCI-Ausstellungsrichterkommission aus:
John Wauben, Präsident (Niederlande)
Adrian Landarte, Vizepräsident (Uruguay)
Anne-Marie Class, Schriftführerin (Frankreich)
Der Präsident, der Vizepräsident und die Schriftführerin kamen einmal zusammen,
um gemeinsam die Tagesordnung vorzubereiten. Im vergangenen Jahr wurden verschiedene
Themen per E-Mail und bei Ausstellungen besprochen. Sie sind jeweils auf den Tagesordnungen
der Kommissionssitzungen aufgeführt.
Wir danken Yves De Clercq und seinen Kollegen von der FCI-Geschäftsstelle in Thuin
für die Art und Weise, auf die unsere Dokumente stets umgehend und für unsere Mitglieder
richtig übersetzt weitergeleitet wurden, und wir danken auch dem FCI-Vorstandsmitglied
Tamàs Jakkel, der unsere Vorschläge unterstützt und verteidigt hat.
Kontakt mit unseren Mitgliedern
Wir haben versucht, neue Informationen so schnell wie möglich unseren Mitgliedern
zu übermitteln. Die Mitglieder haben verschiedene E-Mails über unsere Tätigkeiten
erhalten. Wir haben unsere Mitglieder auch über die FCI-Beschlüsse zu Richtern informiert.
Das Jahr ist erneut sehr schnell vorbeigezogen. Ein Jahr, in dessen Verlauf der
soziale Druck auf unsere Hunde und auf uns selbst als Ausstellungsrichter in vielen
Ländern deutlich zugenommen hat. Wir müssen gemeinsam große Anstrengungen dafür
unternehmen, um gute, gesunde und sozialisierte Hunde zu fördern, die ihren Aufgaben
gerecht werden. Dies wird eine Grundsatzfrage unserer Diskussionen und Anliegen
in den kommenden Jahren darstellen.
John Wauben
Präsident |
Adrian Landarte
Vizepräsident |
Anne-Marie Class
Schriftführerin |